Mitten aus dem Leben in Corona-Zeiten

Auf unbestimmte Zeit

Von Gisela Volck

Gisela Volck ist Allgemeinärztin in Frankfurt am Main und Vorstandsmitglied des Frankfurter Arbeitskreises Trauma und Asyl e.V. (FATRA) und der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM). Ein kleiner Ausschnitt aus ihrer momentanen Arbeit.

“Wie geht es Ihnen, so ein – und ausgesperrt, sind ja schwere Zeiten?”, fragte ich einen Flüchtling am Telefon.

Leider können wir aufgrund der Corona/COVID-19-Lage auf unbestimmte Zeit niemanden persönlich in Empfang nehmen.

“Nicht viel anders als sonst”, war die zögernd vorgebrachte Antwort. “Vielleicht sehen jetzt die anderen, wie es uns geht.
Angst und eingeschränkt in der Bewegungsfreiheit, damit lebe ich schon lange. Und meine Eltern habe ich seit Jahren nicht gesehen, vielleicht werde ich sie nie mehr sehen.
Zum Arzt kann ich auch nicht gehen, wie ich will.” (siehe Asylbewerberleistungsgesetz.)

Das, was für uns normal ist, ist für andere nicht selbstverständlich.
Das, was wir im Moment verloren haben, fehlt anderen schon lange!

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