Die Corona-Pandemie aus (der möglichen) Sicht einer Integrierten Medizin
Dientag 24. März 2020. Tag 2
Wir machen aus der Not eine Tugend und renovieren die Station. Die Zimmer stehen ohnehin leer, niemand wird gestört und im Flur können Brandmelder angebracht werden. Plötzlich werden Dinge möglich, die im Alltag kaum unterzubringen sind. Kolleginnen und Kollegen begegnen sich zufällig im Gang und können einmal mehr als zwei Minuten miteinander sprechen. Und alle sagen ähnliches: Es ist eine gespenstische Situation. So wie die Ruhe vor dem Sturm. Persönliche Vorgespräche mit Patientinnen und Patienten finden nun telefonisch statt, was nicht ganz einfach ist, weil man kein sichtbares Gegenüber mehr hat. Es fehlt eine ganz wichtige Sinnesqualität.
Man muss die Dinge in einen Zusammenhang stellen. Und wir brauchen eine Herdenimmunität und keine Ausgangssperre.
Mittlerweile erreichen mich aber auch die ersten Zuschriften von AIM-Mitgliedern mit Hinweisen und Links, die nicht unbedingt in den klassischen Nachrichtenprotalen zu finden sind. Besonders interssant fand ich das Interview mit Frau Professor Dr. Karin Mölling, emeritierte Virologin der Universität Zürich. Sie stellt die Verhältnismäßigkeit der getroffenen Maßnahmen infrage. Besonders aber betont sie, dass viele der jetzt getroffenen Entscheidungen auf wissenschaftlichen Modellrechnungen beruhen, die in ihrer Komplexität schon durch kleinste Veränderungen einzelner Parameter ganz Ergebnisse bringen könnten. Mich erinnert das sehr an die Wettervorhersage.
Es ist aber noch eine andere Aussage von ihr, die mir intuitiv einleuchtet und die mich nachdenklich stimmt: gerade junge Menschen, die wenig gefährdet sind, an Komplikationen zu erkranken, könnten für eine schnelle Durchseuchung der Bevölkerung sorgen, damit die Pandemie sich durch Immunisierung der Bevölkerung selber limitiert.
Schreiben Sie mir:
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