Besonnen bleiben und bei gesundem Verstand!
Ein Leserbrief von Katja Walesch
Katja Walesch ist Allgemeinärztin in Frankfurt am Main in eigener Praxis und Mitglied der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM).
Sie hat als eine der ersten Leserinnen auf den Blog “Hotel Corona” reagiert und mir ihre Gedanken dazu geschrieben. Wir haben vereinbart, einen weiteren Briefwechsel hier zu veröffentlichen.
# Im Grunde wollte ich dergleichen Netzfischerei nicht mehr versenden. Aber Raphael Bonelli aus Wien ist wirklich sehenswert.
Ansonsten übe ich mich in der Jonglage von Praxis und “home-office”, bin dabei, eine Videosprechstunde einzurichten und habe mich auf den Hilferuf der KV-Hessen für den freiwilligen Dienst im Corona-Testzentrum gemeldet. Mal schauen, was kommt (Zukunft bedeutet ja eine Kunft auf uns zu – es wird also etwas kommen, Zukunft ist uns gewiß.)
Gespräche mit hausärztlichen Kollegen geben die Sicht frei auf eine unsystematisch organisierte Versorgungslandschaft (trozdem wir im globalen Vergleich sicher noch mit die besten Voraussetzungen haben). VielePraxen sind geschlossen, die Menschen sind verunsichert und haben Angst, das medizinische Personal in den Niederlassungen ist mit Schutzequipment unterversorgt und mit der anfallenden Mehrarbeit chronisch überlastet.
In dieser Situation müssen wir besonnen bleiben – und bei gesundem Verstand! Unsere Übung besteht auch darin, präzise hin- und herzuzoomen zwischen äußerer Realität und innerer Wirklichkeit, um angemessen handlungsfähig zu sein.
Ich habe keine Angst vor dem Morgen, denn ich habe das Gestern begriffen, und ich liebe das Heute. (William Allen White)
In diesem Sinne
Liebe Grüße, Katja Walesch
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