Modellwerkstatt in Frankfurt findet nicht statt
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Vorstand der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM) hat gestern in einer Videokonferenz entschieden, die für den 13. und 14. November 2020 geplante Modellwerkstatt in Frankfurt am Main abzusagen. Damit entfällt – jedenfalls im Moment – auch die geplante Mitgliederversammlung.
Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Bis zuletzt hatten wir gehofft, eine kleine Lücke im Pandemiegeschehen zu finden, die es uns ermöglichen würde, eine Präsenzveranstaltung anzubieten. Diese Lücke hat sich nun geschlossen. Wir möchten Ihnen aber dennoch kurz erläutern, wie unser Abwägungsprozess war.
Bis jetzt gibt es noch keine endgültige Verordnung des Landes Hessen, die regeln würde, ob eine solche Veranstaltung rechtlich überhaupt noch möglich wäre. Aber durch die bereits bestehenden Kontakt-, Reise- und Übernachtungsbeschränkungen sind die Hürden auf jeden Fall sehr hoch. Die Sorge war, dass die Werkstatt am Ende entweder doch noch verboten wird oder dass niemand kommt. Das wollten wir auf jeden Fall vermeiden, was unmittelbar zum nächsten Punkt überleitet.
Mit Professor Dr. Dirk Baecker (Witten/Herdecke) haben wir einen der führenden Soziologen Deutschlands für eine AIM-Veranstaltung gewinnen können. Sein Thema der Digitalisierungsprozesse in der Medizin ist hochaktuell und bedarf eines geeigneten Rahmens, in dem es erörtert und diskutiert werden kann. Diesen passenden Rahmen haben wir unter den gegebenen Umständen nicht gesehen.
Wir werden aber mit Herrn Baecker in Kontakt bleiben und nach einer alternativen Lösung suchen. Wie diese aussehen wird, können wir im Moment noch nicht sagen, aber wir werden Sie auf dem Laufenden halten.
Wir haben uns auch bewusst gegen ein ausschließlich digitales Veranstaltungsformat entschieden. In einem Maschinenmodell und einer Maschinenwelt wäre es kein Problem gewesen, Sie alle online in das Arbeitszimmer von Professor Baecker zu holen, um dem Vortrag daheim vom Sofa aus zu lauschen. Aber damit entfiele genau das, wofür wir uns in der AIM immer wieder stark machen und kämpfen: die persönliche Begegnung, das Spüren einer Beziehung, der gefällige Austausch im Zwiegespräch, die Intersubjektivität und Leiblichkeit, das Erleben von Nähe, sprich: die Konstruktion einer gemeinsamen Wirklichkeit. Digitale Lösungen können allenfalls supplementären Charakter haben, und in einem ganz und gar digitalen Austausch über die Schwierigkeiten und Gefahren einer zunehmenden Digitalisierung zu diskutieren erschien uns wie ein Paradoxon.
Uns ist bewusst, dass es durch die Absage der Modellwerkstatt in diesem Jahr erstmals in der Geschichte der AIM keine persönliche Begegnung zwischen den Mitgliedern geben wird. Wir bedauern das sehr, aber leider ist das Pandemiejahr 2020 voll von vielen “ersten Malen”. Auf unserer nächsten AIM-Vorstandssitzung Mitte November (per Videokonferenz) werden wir Möglichkeiten prüfen, zumindest die Mitgliederversammlung virtuell durchzuführen. Auch darüber werden wir Sie zeitnah informieren.
Zum Schluss aber noch eine wirklich gute Nachricht: Mitglieder aus der Hamburger Regionalgruppe sind bereits eifrig dabei, die Jahrestagung 2021 zu planen. Merken Sie sich dafür bitte den 4. bis 6. November 2021 in Hamburg vor, auch wenn im Moment morgen nichts so alt ist wie die Planung von heute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sven Eisenreich
Für den Vorstand der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin
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