Vertrauen und Trauma als Widerspruch und Wirklichkeit
Mehr als 140 TeilnehmerInnen
Mit über 140 TeilnehmerInnen veranstaltete die Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM) gemeinsam mit der Psychosomatischen Klinik des Hospitals zum Heiligen Geist ihre bisher größte und erfolgreichste Jahrestagung im Haus am Dom in Frankfurt am Main. Unter dem Tagungstitel “Vertrauen und Trauma als Widerspruch und Wirklichkeit” diskutierten vom 14. bis 16. November 2019 namhafte ReferentInnen zwei sich nur auf den ersten Blick ausschließende Begriffe.
Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal bei der Eröffnungsveranstaltung der 21. Jahrestagung der AIM am Donnerstagabend im Haus am Dom, als Rainer Mausfeld über die neoliberale Zerstörung der Sozialsysteme in Deutschland sprach. Wie ein sezierender Arzt stellt er eindrücklich Symptome, Diagnose und Folgeerscheinungen einer Ideologie dar, die alternativlos (jedenfalls wird uns dies Glauben gemacht) und jeden Winkel der Gesellschaft durchdrungen zu haben scheint. Einfache Lösungen wurden nicht angeboten, viele blieben sicher ratlos und ohnmächtig zurück ob der Schwere der Diagnose.
In den folgenden zwei Tagen gab es dann ein vielfältiges Programm, das zwischen Theorie und Praxis abwechselte. Nach einem sehr differenzierten und durchaus auch kritischen Auftakt durch Ulrich Sachsse aus Göttingen zum Begriff des Traumas, waren es die Erzählungen der Schauspielerin Miriam Maertens, die viele ZuhörerInnen berührten. Maertens leidet seit ihrer Geburt an einer Mukoviszidose, und sie sprach von zahlreichen Möglichkeiten der Traumatisierung in einem Leben als chronisch kranke Frau.
Zugleich schien sie eine Vielzahl an Belastungen weitestgehend “unbeschadet” überstanden zu haben, darunter auch eine Lungentransplantation.
Ein ausführlicher Tagungsbericht wird in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift Dr. med. Mabuse erscheinen, den wir auch an dieser Stelle veröffentlichen werden.
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