Interdisziplinäre Tagung in Paderborn
Vier AIM-Mitglieder vertreten
Ende März 2019 fand an der Universität Paderborn die Tagung “Linguistik und Medizin – Sprachwissenschaftliche Zugänge und interdisziplinäre Perspektiven” statt, veranstaltet durch das DFG-Netzwerk “Linguistik und Medizin”. Mit Elisabeth Gülich, Miriam Haagen, Heike Knerich und Carl Eduard Scheidt waren vier Mitglieder der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM) vertreten.
Heike Knerich berichtete gemeinsam mit Joachim Opp von zwei laufenden Projekten, in denen Gespräche mit pädiatrischen Patienten zum einen mit anfallsartigen Erkrankungen und zum anderen mit Bauchschmerzen gesprächsanalytisch untersucht werden.
In einem weiteren Vortrag zusammen mit Miriam Haagen stellte sie Verfahren der Aktualisierung und Distanzierung in Gesprächen mit Jugendlichen über den Verlust eines Elternteils dar.
Carl Eduard Scheidt skizzierte in seinem Vortrag “Wozu brauchen wir eine narrative Medizin?” drei Antworten auf die Frage des Vortragstitels. Am Beispiel des Schmerzes zeigte er, wie Krankheitserleben mit sprachlich erschließbaren Bedeutungen verknüpft ist. Im zweiten Schritt zeigte er, wie durch die Eliminierung des narrativen Gehaltes von Patientenerzählungen, z.B. in Arztbriefen, wichtige Informationen verloren gehen. Er plädierte für eine engere Verbindung von Sprachwissenschaft und Medizin.
Zu Beginn der kommenden 21. Jahrestagung der AIM, die vom 14. bis 16. November 2019 unter dem Titel “Vertrauen und Trauma als Widerspruch und Wirklichkeit” in Frankfurt am Main stattfinden wird, besteht die Möglichkeit, in einem Workshop bei Elisabeth Gülich und Christiane Tilly zur Narrationsforschung bei Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung vertiefte Einblicke in die gesprächsanalytische Arbeit von Patientenerzählungen zu gewinnen. Die linguistische Analyse von Arzt-Patient-Gesprächen hat eine lange Tradition in der AIM.
Programm Linguistik und Medizin
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