Kritisch bleiben, verantwortlich denken, besonnen handeln!
Ein Leserbrief von Katja Walesch
Katja Walesch ist Allgemeinärztin in Frankfurt am Main in eigener Praxis und Mitglied der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM).
Sie hat als eine der ersten Leserinnen auf den Blog “Hotel Corona” reagiert und mir ihre Gedanken dazu geschrieben. Wir haben vereinbart, einen weiteren Briefwechsel weiteren hier zu veröffentlichen.
# Ich jongliere mit der Organisation von Praxis, Patienten und Zusatzdiensten. Die Situation erscheint skurril und absurd. Gestern wollte ich einkaufen, bei Alnatura. Mit einem vor Mund und Nase gezogenen Tuch näherte ich mich dem Eingang. Wurde von einem Ordner abgewiesen: Eintritt nur, wenn ich einen Einkaufwagen benutze. Warum das? Isso. Das sei aber doch sehr unhygienisch, die Griffe, die Münze … Die Griffe würden abends immer desinfiziert. Aha. Nachdenklich ging ich zu der markteigenen Wagenhütte. Es ist absurd, dachte ich, das ist doch Wahnsinn … Ich kehrte auf dem Absatz um und verkniff mir den Einkauf. Was geschieht hier?
Wenn man sich im Netz umhört, wird es sehr gruselig. Ich nehme wahr: Alte Medizinier (z.B. Mölling, Wodrag, mit ganz klaren Quellenangaben) äußern sich sehr kritisch. (Welche Interessen könnten sie verfolgen?) Jüngere Mediziner und Politiker äußern sich sehr besorgt. (Welche Interesssen könnten sie verfolgen?) Gravierend ist die Macht der Medien und vor allem: der Bilder.
Die Alten (s.o.) schauen auf komplexe Zusammenhänge und ihre Erfahrung. Die Jungen schauen auf die Bilder … Ich bemerke, wie schwer es fällt, sich im Ozean zu orientieren …
Aufgefischt:
Eine zweite kritische Stimme (Dr. med. Wodrag):
Und die Kritik an der Kritik (NDR-Journalistinnen):
Hm … Wie damit umgehen?
Fazit: Kritisch bleiben, verantwortlich denken, besonnen handeln.
Liebe Grüße Katja
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