Zur unveränderten Aktualität von Epsteins “mindful practice” (1999)
Ein Beitrag von Ottmar Leiß
In seinem Vortrag “Unverfügbar kostbar – Zur Bedeutung des Vertrauens in der Medizin” hat Giovanni Maio auf der 21. Jahrestagung der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM) im November 2019 in Frankfurt a. M. verschiedene Aspekte von Vertrauen aufgeführt: Vertrauen als Eintauchen in eine Situation, als explorative Aufgeschlossenheit, Vertrauen als konstruktiver Umgang mit Nichtwissen, Vertrauen als akzeptierte Verletzbarkeit, Vertrauen als Loslassen, alles selber machen zu müssen, als Gewährung von Freiheit, Vertrauen als Loyalitätserwartung, als nicht opportunistisches Verhalten, Vertrauen als Konstituierung einer Beziehung und Vertrauen als gemeinschaftsstiftende Kraft.
Eine achtsame Praxis schafft die Bedingungen dafür, dass Vertrauen zwischen Arzt und Patient entstehen kann.
Eine achtsame Praxis schafft die Bedingungen dafür, dass Vertrauen zwischen Arzt und Patient entstehen kann. Es ist höchste Zeit, dass ärztliche Standespolitik und Gesundheitspolitik den Bedingungen der Möglichkeit von mindful practice im ärztlichen Alltag und ihren Auswirkungen auf Qualität der Patientenbetreuung und Resilienz von Ärzten mehr Aufmerksamkeit schenken und dass wir Ärzte mutiger und konsequenter für ethische Standards unserer Profession eintreten und diese praktizieren – wir erhalten viel Anderes, was unserem Tun Bedeutung gibt, zurück.
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