Ältere Menschen schützen

Ellis Huber, hier auf der AIM-Jahrestagung 2017 in Innsbruck. © Sven Eisenreich

Keine Deprivation der Deprivierten

Ein Beitrag von Ellis Huber

Ellis Huber ist Arzt, Präventologe und Mitglied der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM). Er hat den nachstehenden Beitrag verfasst:

Eine Stellungnahme zum Umgang mit älteren Menschen.

Die stärksten gesundheitsförderlichen Kräfte für alte Menschen sind Bewegung, Sonne und Licht und vor allem das Empfinden, mein Leben hat Sinn, Bedeutung und noch Perspektiven und ich bin nicht allein. Viele sterben in Pflegeheimen, weil sie sich einsam, bedeutungslos und im Stich gelassen fühlen. Diese Risikofaktoren sind bedeutsamer als die Ansteckungsgefahr durch Pflegekräfte und Angehörige, die teilweise stundenlang dabei sind und ungemein wichtig. In der Abwägung müssen wir flexible Regelungen finden, die alle Bedürfnisse der alten Menschen in den Blick nehmen. Eine Abschottungsgewalt der Isolation gegen das innere Bedürfnis der betroffenen Menschen aus totalitärer Fürsorge ist nicht tragbar. Wir sollten das sehr viel mehr den betroffenen Akteuren selbst überlassen und eine liebevolle Betreuungskultur höher bewerten, als die Coronarisiken. Ein Test für alle, insbesondere ein Test zur Immunität der Besucher und Pfleger wären hilfreich. Solange sie aber nicht verfügbar sind, ist eine subsidiäre Solidaritätskultur mit den alten Menschen besser als die staatlich verordnete Deprivation der Deprivierten. Alle anderen Infektionskrankheiten kommen in Heimen gehäuft vor, von der Tuberkulose bis zur Grippe. Die folgenden Regeln sind vernünftig:

1. Hygiene strikt beachten: häufiges gründliches Händewaschen mit Seife für alle Beteiligten. Desinfektionsmittel im Übermaß sind eher schädlich (Schädigung der bakteriellen Hautflora).

2. Abstand halten bei allen Gelegenheit, wo der Verdacht auf irgendeine Atemwegsinfektion besteht. Besonders gefährdet sind Personen mit supprimiertem oder geschädigtem Immunsystem, z.B. mit Cortison behandelten Personen, Menschen mit Autoimmunerkrankungen, die das Immunsystem unterdrückende Medikamente einnehmen, Diabetiker, Bluthochdruckpatienten, Krebspatienten, generell Personen mit schweren Vorerkrankungen.

Naturheilkundler raten und vieles davon macht Sinn, um gegen alle Viren besser geschützt zu sein

3. Schlafen Sie ausreichend – in der Nacht frischt der Organismus alles auf, was am Tag verbraucht wurde.

4. Essen Sie regelmäßig und gesund – frische Lebensmittel und am besten nach dem Motto: regional und saisonal. Das bekommt dem Körper am besten. wichtig ist kein oder nur moderaten Alkoholkonsum und nicht Rauchen.

5. Besonders ratsam sind bitterstoffhaltige Gemüse – sie regen die Verdauung und den Stoffwechsel an: Endivie, Radicchio, Rucola, Chicorée, Artischocken, Rosenkohl, Wirsing. Bei den Kräutern sind vor allem Salbei, Kerbel und Koriander reich an Bitterstoffen. Gemüse und rote Beeren und Vitamin C reiche Früchte.

6. Meiden Sie Zucker und andere Süßstoffe und essen Sie jeden Tag vielleicht einen Teelöffel Propolis – er enthält viele wertvolle Vitamine und Mineralien.

7. Sorgen Sie für warme Füße und achten Sie generell darauf, dass Sie warm genug angezogen sind.

8. Am Allerwichtigsten ist , wer immer das kann und wo immer das geht: Moderater Sport, möglichst an der freien Natur, alleine oder zu zweit und nicht in Gruppen (keine Überanstrengung, diese schädigt das Immunsystem), so formuliert das der Verein Gesundheit aktiv und Heime haben genug zu tun, um die Bedarfe nach Zuwendung, gutem Essen, sozialer Teilhabe und Bewegung zu erfüllen. Das aber ist bedeutsam und geht nicht ohne Angehörige und freiwillige Helfer.

Naturheilkundlich versierte Ärzte setzen zusätzlich noch auf Medikamente und praktizieren folgendes:

9. Den Vitamin D Spiegel auf einen Blutwert zwischen 40 – 60 ng/ml bringen bzw. halten.

10. Magnesium als Kofaktor zu Vitamin D supplementieren (400 mg/Tag.

11. Für die Dauer der Infektionsperiode Zink supplementieren (20 – 25 mg/Tag)

12. 250 mg Vitamin C über den Tag verteilt supplementieren (im Idealfall als Ester-C)

Ich finde noch, dass Alles unterbleiben sollte, was Angst macht, Vereinsamung verstärkt und den “sozialen Tod” begünstigt. Eine möglichst schnelle Testung auf Infektionen und/oder Immunität nach Bedarf ist das, was die Medizin mit Priorität anstreben sollte. Pflegekräfte mit erworbener Immunität sind ein Segen. Ansonsten sehe ich auch, dass die älteren sich allerorten sehr vernünftig verhalten und “Fürsorgegefängnisse” nicht brauchen.

Danke für Ihr Engagement und liebe Grüßen

Dr. med. Ellis E. Huber

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