AIM Modellwerkstatt 2025 Frankfurt am Main

Christine Schroth der Zweite bei der AIM Modellwerkstatt 2025 in Frankfurt. © Sven Eisenreich

Einige Gedanken

Von Christine Schroth der Zweite

Wir haben eine ganz besondere letzte AIM-Modellwerkstatt am 25.10.2025 gemeinsam in einem unglaublich schönen Seminarraum im Haus am Dom erlebt. Der Vorstand hat den Tag klug und umsichtig geplant. Es gab Platz für Rückblick und Ausblick von ganz verschiedenen Protagonisten, es gab Kritik und Lob an der Arbeit des Vorstands. Ein echtes Highlight war die großartige Videobotschaft von Philipp Herzog. Wir haben die AIM/die Regionalgruppen genutzt, um ins Gespräch zu kommen – der Austausch hat sich gut angefühlt – es fiel der Begriff der “Wärmestube”.

Die Idee, die AIM als Patient einer Reflektierten Kasuistik, war sehr gelungen, so sind alle zu Wort gekommen. Es wurde Kritik an der “Heldenverehrung” des charismatischen Gründervaters Thure von Uexküll benannt – ebenso die Beschwörung der guten alten Zeit. Es wurde hinterfragt, warum es uns nicht gelang, genügend junge KollegInnen als Vereinsmitglieder zu gewinnen. Die drei anwesenden jungen Kolleginnen haben ihre Gedanken dazu geäußert. Ist eine gemeinsame Wirklichkeit entstanden? Ich meine ja: wir haben das Kernstück, die   Reflektierte Kasuistik, in der Anwendung als sehr hilfreich erlebt. Wir haben tolle Tagungen und Werkstätten organisiert und haben stets die gesellschaftspolitischen Bedingungen bio-psycho-sozial mitgedacht. Warum gab es zuletzt sowenig Resonanz bei den Mitgliedern auf Mitteilungen, sowenig Anmeldungen bei unseren Tagungen? Das hat auch zu Frustrationen geführt. Das Format “Verein” mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft ist vielleicht nicht mehr zeitgemäß?

Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich möchte bloß nicht dabei sein, wenn es passiert.

Wir haben den Blick in die Zukunft gewagt und Ideen gesammelt, wie unser Schatz bewahrt werden kann.  Die Internetseite enthält viele Kostbarkeiten und ist von Sven Eisenreich sehr gut betreut worden. Wir haben gemeinsam festgestellt, dass die AIM sich in einer hochpalliativen Phase befindet. Das Sterben des Vereins in einer fürsorglichen, wertschätzenden Umgebung im Haus am Dom war unausweichlich. Herbert Kappauf verließ aus privaten Gründen vorzeitig die Sitzung mit dem Zitat Woody Allens:

“Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich möchte bloß nicht dabei sein, wenn es passiert.”

In der Mitliederversammlung wurde dann auch bei einer Enthaltung die Auflösung des Vereins beschlossen. Die Emotionen, die Wehmut, die Trauer, die Erleichterung, dass es eine letzte harmonische Mitgliederversammlung gab, waren sehr deutlich spürbar.

Für den Vorstand gibt es noch viel Arbeit, damit alle juristisch nötigen Schritte vollzogen werden können. Ich finde das ehrenamtliche Engagement von den langjährigen Vorstandsmitgliedern Wulf Bertram (32 Jahre), Werner Geigges (32 Jahre), Gisela Volck (21 Jahre), Sven Eisenreich (15 Jahre), Mareike Weibezahl (6 Jahre) und Suse Ries und Cornelia Ploeger seit 3 Jahren enorm.

DANKE für diese tolle Arbeit. Danke für den sehr vergnüglichen geselligen Abend bei feinem Essen und Trinken!

Der Verein ist tot, aber die Inhalte leben weiter und sind wirksam. Wir haben in den letzten 30 Jahren viel geschafft und können stolz und dankbar sein.

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