Dr. Bernd Hontschik greift an
Eröffnungsdiskussion auf dem 14. Europäischen Gesundheitskongresses zum Schwerpunktthema Ökonomisierung
In München fand vom 30.09. bis 01.10.2015 der 14. Europäische Gesundheitskongress statt. Mit dabei war Dr. Bernd Hontschik, der (wieder einmal) die zunehmende Ökonomisierung in der Medizin beklagte. Hontschik ist nahezu von Beginn an Mitglied der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM) und gehörte 15 Jahre dem Vorstand an. Hontschik’s Vortrag war nicht nur Eröffnungsvortrag, sondern gleichzeitig auch sein Abschied aus dem aktiven Berufsleben. Er gibt seine chirurgische Praxis an der Konstablerwache in Frankfurt am Main nach mehr als zwanzig Jahren in die Hände seiner Nachfolger.
Wir sind in einen Strudel geraten, in dem die ärztliche Kunst völlig an die Wand gedrückt wird.
Die Gefahren einer Kommerzialisierung der Humanmedizin liegen auf der Hand: Nicht betriebswirtschaftlich sinnvolles, sondern rein profitorientiertes Handeln prägen immer mehr den ärztlichen Alltag. Verwaltungsdirektoren bestimmen medizinische Prozeduren, Chefärzte müssen Arbeitsverträge mit festen Zielvereinbarungen einhalten und das Krankenhaus entwickelt sich mehr und mehr zur Fabrik. Schon 2007 hat die AIM auf ihrer Jahrestagung “Heilkunst oder Kundendienst” dieses Problem aufgegriffen. Hontschik kennt diese Probleme aus eigener Erfahrung. Er war neben seiner Tätigkeit als niedergelassener Chirurg auch Mitglied des Verwaltungsrates des Klinikum Höchst in Frankfurt a. M.
Mehr zum Thema finden Sie hier:
Interview Frankfurter Rundschau
Kein Ende in Sicht in: Chirurgische Praxis 80, 1-2, 2015-2016
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